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Sägearten – Handsägen

Welche Handsäge braucht man wofür?

Astsäge, Bügelsäge, Feinsäge, Metallsäge, Kreissäge, Kappsäge... Ich will doch nur Holz sägen! Kennst du?

Als ich meine Werkstatt eingerichtet habe, war ich zugegebenermaßen so überfordert wie ein kleines Kind in der Eisdiele. Ich wusste nicht, welches Handwerkzeug ich am besten nutze.

In diesem Beitrag werden wir uns mal die verschiedenen Sägen ansehen und ich erkläre dir, welche Säge du wofür benutzen kannst.


Inhalt

  • Handsäge VS elektrische Säge
  • Was du wissen musst, bevor du loslegst
  • Handsäge / Fuchsschwanz
  • Feinsäge / Rückensäge
  • Stichsäge
  • Bügelsägen: Laubsäge, Handbügelsäge, Gestellsäge
  • Japansäge Dozuki
  • Japansäge Ryoba
  • Japansäge Kataba
  • Japansäge Azebiki
  • Überblick

Handsäge VS elektrische Säge

Warum nicht gleich eine elektrische Säge?

Zugegeben, mit einer elektrischen Säge ist es bequemer. Und sie hat absolut ihre Daseinsberechtigung. Für manche Arbeiten sind elektrische Werkzeuge unverzichtbar. Zu elektrischen Sägen wird es bald noch einen eigenen Beitrag geben.

Anfängern empfehle ich aber zunächst mit Handsägen zu arbeiten, die nicht elektrisch sind.

Hier ist der Grund: Manche Projekte gehen mit der Handsäge deutlich schneller und sauberer als mit dem elektrischen Pendant. Außerdem bekommst du ein besseres Gefühl für das Holz selbst. Wie reagiert das Holz? Wie verhält es sich im Vergleich zu anderem Holz usw.

Sägearten
Zeigen die Zähne zum Griff, sägt man auf Zug. Zeigen die Zähne vom Griff weg, sägt man auf Stoß..
Mit oder quer zur Holzfaser

Was du wissen musst, bevor du loslegst

Du stehst bereits in den Startlöchern und möchtest wissen, welche Säge du denn nun wofür brauchst. Alles klar, gleich geht's los. Versprochen.

Auf Stoß und auf Zug

Handsägen unterscheiden sich in der Richtung, in der sie arbeiten. Je nachdem, in welchem Winkel die Zähne stehen, arbeitet man auf Stoß –  das heißt, man schneidet die Holzfasern durch Drücken durch – oder auf Zug.

Winkelstellung

Die Winkelstellung bestimmt auch, ob die Säge mit der Holzfaser oder quer zur Holzfaser schneidet. Achte bei deinem Projekt deshalb darauf, wie die Zähne stehen, sonst machst du es dir unnötig schwer.

Holzart

Wenn du eine Säge auswählst, überlege dir, für welches Material du sie nutzen willst. Je härter das Material, desto mehr Zähne brauchst du, weil die Zähne bei einem harten Material schwer eindringen können. Angegeben wird die Zahnung in Zähne pro Zoll (2,54 cm). Je mehr Zähne/Zoll es sind, umso feiner ist diese Säge.

Übrigens: Wenn du lange Freude an deinen Sägen haben möchtest, dann gibt etwas mehr Geld für gehärtete Zähne aus. Die bleiben länger scharf.

So, jetzt geht's aber los!

Handsäge / Fuchsschwanz

Den Fuchsschwanz kennt jedes Kind, vor allem weil er so einen illustrativen Namen hat. Der Fuchsschwanz hat sich mittlerweile sogar zum Musikinstrument gemausert.

Wenn du dir gerade dein Werkzeug zusammenstellst, ist der ein Muss. Der Grund: Der Fuchsschwanz ist ein Allrounder:

  • Er schneidet Holz, Metall, Porenbeton, Gipskarton je nach Sägeblatt
  • Er trägt viel Material ab und ist deshalb für grobe Arbeiten geeignet
  • Er sägt entweder auf Stoß oder auf Zug und Stoß, was klasse ist, denn du kannst mit deinem Körpergewicht arbeiten
  • Er erlaubt beim Sägen eine Korrektur der Richtung und des Winkels

Feinsäge / Rückensäge

Die Feinsäge ist für feine Sägearbeiten gemacht –  wer hätte das gedacht. Und sie hat einen Rücken. Der Nachteil dabei ist, dass die maximale Schnitt-Tiefe begrenzt wird.

Aber: Im Gegensatz zum Fuchsschwanz oder der Ryoba (kommt gleich) ist die Feinsäge nicht biegsam. Dadurch kann man sie besser kontrollieren. 

Durch diese Combo kann man mit ihr so feine Sachen machen wie Bilderrahmen und Sockelleisten.

Stichsäge

Wusstest du, dass es nicht nur elektrische Stichsägen gibt? Wenn man an eine Stichsäge denkt, denkt man meistens direkt an die, die man entspannt wie einen Panda über ein Stück Holz schiebt. Es gibt sie aber auch in anderer Form, nämlich als Handwerkzeug.

Für alle, die jetzt noch nicht wissen, was eine Stichsäge ist: Damit schneidet man Ausschnitte und geschwungene Formen, also zum Beispiel Kreise, aus.

Es gibt verschiedene Stichsägen für verschiedene Materialien: Holz, Kunststoff, Metall, Bleche oder Aluminium. In unserem Sortiment findest du außerdem eine Stichsäge für Gipskartonplatten.

Bügelsägen

Wenn du einen Allrounder suchst, dann sind Bügelsägen für dich das Richtige. Bei Bügelsägen kann man das Sägeblatt austauschen. So hast du im ersten Moment eine Holzsäge und im nächsten eine Metallsäge. Genial, oder?

Meine Frau ist auch glücklich damit. Denn das Geld, das wir sparen, weil ich nur ein Sägeblatt kaufen muss, kann sie in ihren geliebten Garten stecken. Außerdem kann man bei Bügelsägen die Blattspannung nachziehen. Das heißt: Ich komme zackig durchs Material.

Es gibt verschiedene Arten von Bügelsägen:

Laubsäge

Meine Tochter braucht die Laubsäge seit Neuestem im Werken-Unterricht. Mit der Laubsäge sägen sie munter Prinzessinnen aus Sperrholz oder dünnen Vollholzplatten aus. Ich leihe sie mir ab und zu aus, um damit Schwalbenschwanz-Verbindungen sauber zu machen.

Handbügelsäge

Eine Handbügelsäge ist schon etwas größer. Mit ihr kann man beispielsweise Rohre (aus Metall oder Kunststoff) oder Äste absägen.

Handbügelsägen sägen in der Regel auf Zug. Es gibt für jeden Einsatzbereich entsprechende Handbügelsägen. 

Die größeren Handbügelsägen heißen dann Metallbügelsägen. Mein Opa hatte in meiner Kindheit eine riesige Metallbügelsäge, die damals so groß war wie ich. Die hat er als Astsäge benutzt.

Gestellsäge

Gestellsäge

Gestellsägen sind die nächst größere Kategorie. Bei Gestellsägen sind die Sägeblätter zwischen 400 und 700 mm lang. Da man hier auch die Sägeblätter tauschen kann, ist sie universell einsetzbar.

Man kann damit Baumstämme genauso wie Bleistifte sägen. Das Besondere an Gestellsägen ist, dass man sie sowohl auf Zug als auch auf Stoß führen kann.

Viele begeisterte DIYler bauen sie sich auch selber. Ich habe auch einmal bei einer Reise jemanden getroffen, der hatte eine Gestellsäge dabei, die er zusammenklappen konnte.

Also ein echtes Universal-Ding, wenn auch etwas sperrig, wenn es zusammengebaut bleibt.


Japansäge Dozuki

Die japanische Säge Dozuki ist das Gegenstück zur Feinsäge. Allerdings ist die Dozuki schmaler und damit präziser. Die Dozuki besitzt eine sogenannte Trapezverzahnung.

Trapezverzahnungen nutzt man vor allem bei Schnitten quer zur Faserrichtung. Die Dozuki kann allerdings auch für kleine Schnitte mit der Faserrichtung genutzt werden.

Japansäge Dozuki

Japansäge Ryoba

Die japanische Säge Ryoba ist das Gegenstück zum Fuchsschwanz. Sie arbeitet allerdings nur auf Zug und wird deshalb auch Zugsäge genannt. Das liegt daran, dass das Sägeblatt biegsam ist. Würden sie auf Stoß schneiden, würde sich das Blatt stauchen. So aber stabilisiert sich das Material beim Ziehen.

Die Besonderheit bei der Ryoba ist, dass sie beidseitig gezahnt ist und die Zähne auf der einen Seite grob und auf der anderen Seite feiner sind. Damit kannst du mit und quer zur Faserrichtung arbeiten. Außerdem kannst du diese Zugsäge eben für grobe und und feinere Sägearbeiten nutzen.

Die Zähne bei der Ryoba werden vom Griff zum Ende hin immer größer. Das ist klasse, wenn dir gerade Schnitte sehr wichtig sind. Durch die kleineren Zähne in Griffnähe kannst du zu Beginn klein anfangen und danach das ganze Sägeblatt nutzen.

Japansäge Kataba

Die Kataba ist für lange und tiefe Schnitte geeignet. Sie ähnelt optisch einer Dozuki, hat im Gegensatz zu dieser aber keinen verstärkten Rücken.

Mit einer Kataba kann man beispielsweise einen Dübel absetzen (abschneiden). Sie besitzt wie ihre Schwester, die Dozuki, eine Trapezverzahnung und ist daher vor allem für Querschnitte geeignet.

Japansäge Kataba
Japansäge Azebiki

Japansäge Azebiki

Der Sägekopf einer Azebiki ist leicht abgerundet. Das hat den Vorteil, dass man mit dieser Säge mitten in der Holzfläche einen Schnitt setzen kann.

Wenn du also innerhalb einer Fläche eine Aussparung sägen möchtest, ist diese Säge dein Must-have. Man kann damit auch Nuten sägen.


Überblick

In diesem Beitrag hast du einen guten Überblick über die gängigsten Handsägen erhalten.

Du weißt nun:

  • wofür du welche Säge nutzen kannst
  • welche Eigenschaften die Sägen haben
  • warum sie für die entsprechende Arbeit geeignet sind

Es gibt natürlich für jeden Anwendungsbereich auch noch Spezialsägen: Beispielsweise Porenbetonsägen oder Trockenbausägen.

Jede Säge braucht etwas Übung. Deshalb leg gleich los! Vollgas!

Quellen

  • Forrester, Paul (2020), Handbuch Holzarbeiten: Das unentbehrliche Nachschlagewerk. (7. Auflage). Stuttgart: frechverlag GmbH.
  • Schmidt, Hauke (20.05.2020) Werkzeugkunde für Nerds: Sägen [Video]. YouTube. https://www.youtube.com/watch?v=ogmP7FZ6iSY.
  • Winkler, Jonas (17.01.2020) Ryoba, Dozuki, Kataba: Diese Japansägen solltest Du kennen! [Video]. YouTube. https://www.youtube.com/watch?v=LyBRN-8nwq4.